
Ein Fall für Zwei
Der BH. das intime Bindeglied zwischen
Körper und Selbstverständnis.
Lesezeit: 4 Min.

von Sabine Fuchs
Während er früher oft als „notwendiges Übel“ galt (fest geschnürt, kaum zu sehen und selten bequem), hat sich der moderne „Büstenhalter“ längst emanzipiert. Heute ist er Ausdruck von Persönlichkeit, Stil und Körpergefühl. Er darf sichtbar sein, er darf provozieren und verführen – und er darf gefallen.
Im Mittelalter galt die weibliche Brust vor allem als eines: zu bändigen. Weiblichkeit sollte verhüllt, gezähmt, „geordnet“ werden. Das Korsett, über Jahrhunderte Symbol weiblicher Selbstdisziplin, war damals weniger Kleidungsstück als Formgebung im Namen der Etikette. Die Frau als Figur: aufrecht, schmal, angepasst. Später, im 19. Jahrhundert, wurde das Korsett zum Statussymbol – je fester geschnürt, desto feiner der Stand. Doch die Enge war nicht nur physisch. Sie war auch ideologisch. Entfesselte Sinnlichkeit hatte keinen Platz zwischen Luftanhalten und Miederhaken.
Die Brust als Teil des Körpers, nicht als Skandalzone
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gab es den BH, wie wir ihn heute kennen: leichter, funktionaler, flexibler. Frauen begannen zu arbeiten, sich zu bewegen, Sport zu treiben – sie brauchten Bewegungsfreiheit. Textil gewordener Fortschritt.
In den späten 1960er- und frühen 70er-Jahren kam es dann zur vielzitierten Revolte. Frauenbewegungen in den USA kritisierten den BH als Symbol patriarchaler Unterdrückung. Bei Protesten, wie etwa 1968 beim Miss America Pageant, warfen Aktivistinnen BHs, Korsetts und Schminkspiegel in sogenannte „Freedom Trash Cans“. Das Bild des BH-Verbrennens wurde zur medialen Ikone – auch wenn das tatsächliche Feuer oft symbolisch blieb.
Die Regeln der Verführung:
Nicht jeder Duft passt zu jedem. Erfolgreiches Layering basiert auf einem Grundverständnis der verschiedenen Duftfamilien: Blumig, Fruchtig, Gourmand, Orientalisch, Holzig, Zitrisch, Aromatisch, Fougère, Chypre, Aquatisch.
Von der Stütze zur Stärke
Angenehme Fasern umschmeicheln die Haut wie ein Flüstern, während hauchdünn gearbeitete Spitze intime Geschichten von Verführung und Eleganz erzählt. Dessous-Mode lebt von Andeutungen, von Transparenz und feinen Details, die mehr versprechen, als sie preisgeben. In ihrer modernen Ausführung wird Lingerie zum stillen Bekenntnis weiblicher Selbstbestimmung: sinnlich und selbstbewusst. Das, was wir heute tragen, ist nicht mehr das, was von uns erwartet wird. Es ist das, was zu uns passt.
Types of Bras
Für jeden Look den perfekten Halt

Push-up-BH
Für ein Dekolleté mit Wow-Effekt (kleine bis mittlere Cups). Ein Klassiker mit Signalwirkung: Der Push-up-BH hebt die Brust mithilfe integrierter Kissen oder herausnehmbarer Pads und rückt das Dekolleté in den Mittelpunkt. Dieser BH weiß, wie man Präsenz zeigt. Effekt: Verstärkt Volumen und hebt die Brust sichtbar.

Plunge-BH
Tiefer Ausschnitt? Kein Problem (tief ausgeschnittene Oberteile). Der Plunge-BH ist wie gemacht für tiefe V-Ausschnitte. Sein Steg liegt besonders tief, die Cups verlaufen schräg nach oben. Das hebt und zentriert die Brust auf subtile Weise und lässt das Dekolleté optisch voller wirken. Die perfekte Wahl, wenn Sie ein Kleid tragen, das viel zeigt. Effekt: Zentrales, tiefes Dekolleté mit leichter Hebung.

Minimizer-BH
Weniger Volumen, mehr Kontrolle (große Cups). Ein BH für Frauen, die ihre Brust optisch verkleinern möchten ohne an Komfort oder Stil zu sparen. Der Minimizer verteilt das Brustvolumen gleichmäßig und modelliert eine glatte, dezente Silhouette. Dabei wirken Busen bis zu einer Cup-Größe kleiner. Effekt: Optische Verkleinerung, gleichmäßige Form.

Triangel-BH
Reduktion in ihrer sinnlichsten Form (kleine bis mittlere Cups). Der Triangel-BH besteht aus zwei dreieckigen Cups – oft ungefüttert, ohne Bügel und mit feiner Spitze oder zartem Mesh gearbeitet. Er folgt ganz der natürlichen Form der Brust und verleiht ein kaum spürbares Tragegefühl. Wer Leichtigkeit sucht, findet sie hier mit einem Hauch Boho-Romantik.
Effekt: Natürlich, soft, wie eine zweite Haut.

Bralette
Wenn Komfort Couture wird (kleine bis mittlere Cups). Kein Bügel, keine Polsterung, maximaler Wohlfühlfaktor. Bralettes sind die entspannten Schwestern klassischer BHs – oft aus Spitze, Baumwolle oder feinem Mesh. Sie leben von ihrer Lässigkeit, ihrer modernen Ästhetik und ihrer Tragbarkeit rund um die Uhr. Immer mehr Bralettes werden zudem so konstruiert, dass sie durch breite Unterbrustbänder oder cleveren Schnitt auch größeren Cups Halt bieten.
Effekt: Natürlichkeit mit modischer Raffinesse.

Balconette-BH
Für eine elegante Silhouette mit französischem Flair (mittlere bis große Cups). Der Balconette gehört zu den ikonischsten BH-Formen überhaupt. Er zeichnet sich durch waagerecht verlaufende Cups aus, die die Brust von unten stützen und ihr eine runde, leicht angehobene Form geben. Die Träger sitzen meist weit außen: ideal unter U-Boot-Ausschnitten oder Off-Shoulder-Looks. Dieser BH zaubert ein besonders feminines Dekolleté, ohne zu übertreiben – verführerisch, aber mit Stil. Effekt: Hebt und formt, aber ohne Push-up.

T-Shirt-BH
Der Unsichtbare unter den Alltagshelden (alle Brustformen). Schlicht, glatt, perfekt: Der T-Shirt-BH ist der unbesungene Star der Lingerie-Schublade. Seine Cups sind meist nahtlos vorgeformt und leicht gepolstert, sodass er sich unter eng anliegender Kleidung nicht abzeichnet. Kein Spitzen-Tamtam, keine Applikationen: einfach pure Funktion, auf die man sich verlassen kann. Effekt: Glättet, formt dezent und bleibt unsichtbar.
