
Ansichtssache
Wie uns Vexierbilder den Kopf verdrehen
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von Sabine Fuchs
Die vieldeutigen Illustrationen sind kleine Täuschungsmanöver für unsere Augen, die unser Gehirn aufs Glatteis führen können. Ein Augenzwinkern, ein schräger Blick – und schon kippt die Realität. Eben noch sahen wir noch einen hübschen Schmetterling und im nächsten Moment zwei Personen, die sich küssen.
Die kognitiven Illusionen laden zu visuellen Denkspielen ein, bei denen sich gleich mehrere Motive in einem einzigen Bild verstecken. Was wir wahrnehmen, hängt dabei nicht nur von unseren Augen ab, sondern vor allem davon, wie unser Gehirn die Reize interpretiert. Es wählt, sortiert, ergänzt – und entscheidet blitzschnell, was wir zu sehen glauben. Die Psychologie kennt dieses Phänomen als mehrdeutige Wahrnehmung. Eigentlich ist unser Gehirn darauf trainiert, bekannte Muster zu erkennen. Doch in Vexierbildern konkurrieren gleich mehrere Deutungen miteinander – das visuelle System kann sich nicht entscheiden. Genau darin liegt ihr Reiz: Sie fordern uns heraus, laden zum Spiel ein und erinnern uns daran, dass Perspektive alles ist. Ob Katzenaugen oder Piepmätze, Palme im Kübel oder Gesichter im Profil – manchmal genügt ein Perspektivenwechsel, und die Welt sieht ganz anders aus.

Katzenaugen oder Piepmätze? Grafik: Isabell-Katrin Diehl

Gesichter oder Palme im Kübel? Grafik: Isabell-Katrin Diehl

